architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Konviktskapelle im Stift Melk

Ort

3390 Melk
Abt-Berthold-Dietmayr-Straße 1
Melk
Mostviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle

Baustoffe

Holz

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1966

ArchitektIn

Ottokar Uhl (2)

Lage

48° 13' 40'' N
15° 20' 7'' E


Lageplan Lageplan

Ottokar Uhl, der insgesamt zehn Kapellen und fünf Kirchen geplant hat, verfolgte konsequent die aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil geborene Idee, aus den Kirchenbesuchern Teilnehmer zu machen. Er gestaltete Kirchenräume für mündige Christen.

Eine Barocktür öffnet sich zu einem betont schlichten und markant einfachen kirchlichen Raum des 20. Jahrhunderts. In der in den 60er Jahren begonnenen Generalsanierung des Konvikts war die Neugestaltung der Kapelle der erste Schritt. Der Andachtsraum, zu dem die barocke Tür führt, ist klar, hell, schlicht, zurückhaltend und setzt sich betont von monumentaler Überwältigung durch Sakralität ab. Der Raum ist ganz nach innen gekehrt, auf die innere Einkehr und Andacht konzentriert, selbst die in den Stiftshof führenden Fenster wurden mit Holzlamellen so geschlossen, dass ein Hinaussehen unmöglich gemacht wird. Durch den Andachtsraum gelangt man in das Beichtzimmer. Die zentrale Raumposition des Tabernakels wird durch seine Position, er ist in die Trennwand zwischen dem Vorraum und dem Hauptraum eingelassen, unterstrichen. Die spürbare Trennung zwischen der Wortverkündigung, der „Wortgestalt“, und dem Messopfer, der „Mahlgestalt“, die Uhl ein großes Anliegen war, wird räumlich aufgegriffen. Wenige Elemente, die weißen Wände, das dunkle Holz des Bodens und der Bänke unterstreichen die dezidierte Einfachheit des Raums. Das Gestühl der Kapelle kann in einfachen Bankreihen aufgestellt und durch Öffnungen im Boden mit Zapfen verschraubt werden. So kann das Gestühl auch einfach abmontiert und der Raum in freier Form verwendet werden. Jegliche Raumhierarchisierung durch eine Lichtregie wird vermieden. „Ein Kirchengebäude, dem es nicht gelingt, die Gemeinde um den Tisch des Herrn zu versammeln, dass alle Einzelnen untereinander kommunizieren können, ist, streng genommen abzulehnen.“ Andere wichtige Kirchenbauten von Ottokar Uhl sind die 1958 entstandene Kapelle in der Katholischen Hochschulgemeinde in der Wiener Ebendorferstraße, der Volksaltar im Wiener Neustädter Dom und die Pfarrkirche in Rodaun.

Text: Elke Krasny
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