architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Eiserner Vorhang Festspielhaus St. Pölten

Ort

3109 St. Pölten
Kulturbezirk 2
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel

Bautentyp

Kunst im öffentlichen Raum
Theater Musik Kino

Baustoffe

Stahl

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1997

KünstlerIn

Eva Schlegel (1)

ArchitektIn

Klaus Kada (2)

Pate

Michael Birkmeyer (2)

Lage

48° 11' 58'' N
15° 37' 53'' E


Lageplan Lageplan

Bei der Gestaltung des Eisernen Vorhanges im Festspielhaus St. Pölten, entstand eine bemerkenswerte Kooperation zwischen Künstlerin Eva Schlegel und Architekt Klaus Kada.

Das Bild, das Eva Schlegel für die „Kurtine“ entwickelte, war für den Erbauer des Festspielhauses Anlass, sich bei der Gestaltung des Zuseherraumes auf das Konzept der Künstlerin einzulassen. So entstand auch die unkonventionelle Musterung der Sesselreihen in elegantem Streif.
Funktionell stellt der Eiserne Vorhang die brandschutztechnische Trennung zwischen Bühnenbereich und Zuschauerraum dar. Die 15 Tonnen schwere Stahlkonstruktion basiert auf ausgefeilter Technik und wurde mit unbrennbaren und nicht schmelzbaren Materialien bearbeitet. Die zu bespielende Bildfläche auf insgesamt 200 Quadratmetern kann als Superlativ bezeichnet werden. Eva Schlegel nutzte die Fläche, um einen maximal offenen Raum zu generieren. Damit sollte einerseits die Welt des Theaters repräsentiert, zugleich aber auch eine Assoziation mit dem Tiefen Raum des Universums erzeugt werden. Das Universum zu malen erschien Eva Schlegel als anachronistisch. So fotografierte sie die das „weißes Rauschen“ vom Fernsehmonitor ab. Dieses entsteht, wenn Elektronen aus dem Weltall in Lichtsignale umgesetzt werden, jedoch noch kein Programm stattfindet. Dieses Rauschen ist durchaus mit „Wellen“ vergleichbar, gewissermaßen als Schritt vom Technischen zum Bildhaften. Die Blaufärbung, die im Reproduktionsprozess entstand, unterstreicht die Wirkung als Raum, in dem alle Möglichkeiten offen stehen.
In das Bild hinein hat Eva Schlegel zart Texte verwoben, die durch ihre unscharfe Darstellung an semantischem Inhalt verlieren und zum grafischen Element werden. Die Visualisierung des unendlichen Raumes wurde in Vergrößerung auf Folie gedruckt und auf die Gipskarton-Stahlkonstruktion der Brandschutzvorrichtung kaschiert.

Text: Theresia Hauenfels
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