architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Meierhof Öhling

Ort

3362 Öhling
Öhling 104
Amstetten
Mostviertel

Bautentyp

Industrie Bürobauten
Rathaus Verwaltung
Wohnhaus Siedlung

Baustoffe

Holz

Chronologie

Fertigstellung: 2006

ArchitektIn

Architekt Zieser Ziviltechniker GmbH (14)

Lage

48° 6' 11'' N
14° 48' 1'' E


Lageplan Lageplan

Punkt und Strich
Der Meierhof Öhling ist ein Ort mit bewegter Geschichte. In der jüngsten Veränderung wird aus einem der größten und dominantesten Vierkanthöfe des Mostviertels ein neues Gemeindezentrum mit Wohnungen.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Geviert des Meierhofs errichtet. Es war einer der größten Mostheurigen und Einkehrgasthöfe der Region. Auf dem Areal wurde 1902 die Kaiser-Franz-Joseph Landes-, Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling eröffnet. Die Planung der Jugendstilpavillons für die Nervenheilanstalt erfolgte durch Anton Winter und Erich Gschöpf. 1947 fand der größte Euthanasie-Prozeß vor einem österreichischen Volksgericht statt, in dem sich politisch Verantwortliche, Ärzte und Angehörige des Pflegepersonals der Anstalten Mauer-Öhling und Gugging für die während der Nazizeit begangenen Verbrechen verantworten mussten. Bis Mitte der 80er Jahre war hier die größte Suchtgift-Therapiestation Niederösterreichs. Der Meierhof, in dem auch gearbeitet wurde, diente als Selbstversorgerhof für das Krankenhaus. Dann stand das Gebäude leer.
Für das neue Gemeindezentrum ist der Hof Ausgangspunkt für die architektonische Neustrukturierung. Der denkmalgeschützte südseitige Trakt des Meierhofs wurde saniert. Hier sind die Büros für Umweltschutz-, Abgaben-, Tourismus- und Regionalverband des Bezirks Amstetten sowie der Gemeindefestsaal untergebracht. Die Wirtschaftstrakte wurden abgerissen. Ein langgestreckter Bauteil mit gereihten Wohnungen schliesst direkt an den Meierhof an und greift in der Fassadengliederung die historische Formensprache auf. Die zwei Strichhäuser und die zwei Punkthäuser bilden ein verdichtetes Ensemble. In strengem Duktus sind die Fenster gesetzt. Über alle drei Geschosse markieren Holzstäbe wie Vorhangteile die rundumlaufenden Laubengänge der körperhaft wirkenden Schachteln. Die Stiegenhäuser greifen die Figur des Vorhangs als vertikale Gliederung auf, hier wurden alte Dachsparren des Dachstuhls recycliert. Inspiriert sind die kompakten Bauten von der formenstrengen und ressourcenschonenden Haltung der Vorarlberger Schule.

Text: Elke Krasny
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