Als die Rundhalle der Messe Tulln bei der CAMPA 70 erstmals bespielt wurde, bestand das 1965 eröffnete Messegelände bereits fünf Jahre. In den Monaten Februar bis Mai 1970 war die Montage erfolgt und der Bau in großen Zügen fertig gestellt.

Konzeptioniert als Mehrzweckhalle für Ausstellungen und Sport – hier vor allem für Handball und Tennis – waren Heiz- und Belüftbarkeit technische Voraussetzung für den Bau. Die entsprechenden technischen Anlagen wurden am Kegelschalenhängedach, so die korrekte technische Bezeichnung, angebracht. Die Dachhaut wiederum lagert ringförmig auf einem Montageseilnetz. Die Konstruktion aus Fertigteilen in Beton und Stahl basiert darauf, dass Stützen im Fundament eingespannt oder gelenkig gelagert wurden und dabei große Flächen stützenfrei überdacht werden konnten.
Gerade für die Präsentation bei Messen ist der freie Innenraum vorteilhaft. Auf dem größten Messegelände Niederösterreichs, das mit acht Hallen und zahlreichen Freiflächen insgesamt 85.000 m2 Ausstellungsfläche aufweist, ist das Objekt unter der Bezeichnung „Donauhalle“ zumindest der Bezeichnung nach Halle Nummer Eins.
Die Hallenkonstruktion wurde von der produzierenden Firma für unterschiedliche städtebauliche Kontexte, etwa als Fabrikationsstätte, vorgesehen. Die Dimensionierung des modularen Systems galt als nach oben hin unbegrenzt. Die konkrete Ausführung in Tulln umfasst 60 m Durchmesser und hat entsprechende Präsentationsflächen. Die Tradition der volksfestähnlichen Landwirtschafts- und Industrieausstellungen, die in Österreich ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert haben, wird auch in Tulln fortgesetzt.