architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Ostarrichi Kulturhof

Ort

3364 Neuhofen an der Ybbs
Milleniumsplatz 1
Amstetten
Mostviertel

Bautentyp

Gedenkstaette
Museum Ausstellung Bibliothek
Rathaus Verwaltung

Baustoffe

Beton
Glas
Stahl

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Planung: 1994
Fertigstellung: 1996

ArchitektIn

Ernst Beneder (16)

BauherrIn

Marktgemeinde Neuhofen/Ybbs, Land Niederösterreich (1)

Statik

Schaufler SCR GmbH (8)

Lage

48° 3' 33'' N
14° 51' 36'' E


Lageplan Lageplan

Es war einmal ein Kulturhof
Neuhofen an der Ybbs, das war für die Milleniumsfeier, die Österreich 1996 beging, ein wichtiger Ort. 996 wurde der Name Ostarrichi in einer landwirtschaftlichen Quittung einer Schenkung über diese Gegend erstmals erwähnt

Die Osatrrichi-Urkunde selbst liegt im Münchner Staatsarchiv. In Neuhofen blieb keine Spur des Ereignisses. 1946 bei der 950-Jahre-Österreichfeier wurde die namentliche Erwähnung in dieser Urkunde bereits zelebriert als Teil der Österreichkonstruktion. In den 60er Jahren entstand in Neuhofen eine Gedenkstätte, ein Häuschen mit einem Walmdach. Für die Milleniumsfeier 1996 wurde von Ernst Beneder in Rekordzeit ein Gebäude realisiert, das den Ort markiert, die Ausstellung „Menschen, Mythen, Meilensteine“ zeigte und danach vielen Zwecken dienen sollte. Das Bemerkenswerteste in Neuhofen, das „Anschauenswerte“, wie Beneder sagt, ist die Gegend. Der luftig-transparente Stahlbetonskelettbau des Kulturhofs führt eine konsequente Blick- und Lichtregie und lässt den Blick mit der Umgebung kommunizieren, vom Oberlichtband des Hauptbaus, vom flachen Dach, vom Stahlsteg und nicht zuletzt von der Terrasse. Die Terrasse rahmt die Gegend, macht die Landschaft zum Blick-Ort.
Die verwendeten Grundformen sind regional vertraute: Winkelbau und Hof. Die bereits bestehende Gedenkstätte wurde mit einem flachen quadratischen Aufbau erweitert. Ein winkelförmiger Baukörper mit abgesenktem, sich nach Süden öffnenden Hof befindet sich unter Terrain. Das Flachdach des Winkelbaus ist begrünt und begehbar. Ein Stahlsteg führt über die offene Hofseite und endet in einer Riesenfahne in Rotweißrot. Das Material, wie es auch für Baunetze verwendet wird, dient hier der symbolischen Kommunikation, aber auch dem Spiel mit dem Blick. Je nach Lichteinfall erhöht oder verringert sich die Durchlässigkeit.
1996 war die Ausstellung, 1997 erfolgte der Vollausbau zum Kulturhof mit Büros und Seminarräumen. Das Nachspiel ist weniger schön. Im Jahr 2006 ist aus dem Mehrzweckgebäude auch das Gemeindeamt geworden. Die Terrasse wurde zugebaut, ein Walmdach drüber gestellt, in den Hof ein Windfangpavillon gestellt. Eine Anfrage der Gemeinde, sich den Umbau zu überlegen, hatte Beneder nicht erhalten. Eine Information über die Umbauplanungsabsicht auch nicht. Das spezielle Verhältnis zwischen dem Raum und der Gegend, dem Raum und seinem Erleben wurde durch die Eingriffe empfindlich gestört: verschenkte Gegend.

Text: Elke Krasny
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